Walchstadt

Der Name Walchstadt deutet auf einen keltischen Ursprung des Ortsnamens hin, gesicherte Erkenntnisse über den Ort gibt es jedoch leider erst ab dem frühen 14. Jahrhundert.

Im Jahr 1325 verkaufte Otto der Greif (Greifenberg) seinen Zehnt zu Walchstadt an den wohlhabenden Münchner Bürger Konrad Hübschwirt. Dies ist zugleich auch die erste sichere, schriftliche Erwähnung von Walchstadt. Im Jahr 1380 dann verkaufte Hanns der Greif das Dorfgericht zu Walchstadt an Hans den Püttrich (zu Stegen). Die Patrizierfamilie Püttrich ist im gesamten 15. Jahrhundert “besitzmächtig” in Walchstadt und Etterschlag. Im 16. Jahrhundert dann ist die Münchner Patrizier-Familie Hundertpfund der maßgebliche Grundherr in Walchstadt, diese veräußern im Jahre 1606 ihren Walchstadter Besitz an Eustach von Toerring, der 1609 alleiniger Besitzer des Ortes ist.

Michael Wenig, Hofmark Walchstadt im Jahre 1700

Doch bereits 1640-1681 sind mit der Familie Barth von Harmarting wieder

Münchner Patrizier “Herren” über die Hofmark Walchstadt. Um 1700 läßt Graf Max Cajetan das erst 80 Jahre alte Schloß zu Walchstadt abreißen und errichtet dort einen Gutshof – den heutigen Schloßbauernhof, der im Jahr 1702 an die Familie Polz verkauft wurde, die auch heute noch Eigentümer des Hofes ist. 1809 wird in der Stube des Webers Kaspar Herzog der Schulunterricht aufgenommen.

Mit dem Gemeindeedikt von 1818 gehörte Walchstadt fortan zur Gemeinde Etterschlag und ging mit dieser 1972 in der Gemeinde Wörthsee auf.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wussten Prominente, wie der Heldentenor Ernst Kraus und der bekannte Schauspieler Willy Birgel, den Blick auf den Wörthsee zu schätzen und ließen sich am Walchstadter Ufer nieder.