Die Gegend um den Wörthsee wurde von den Gletscherströmen der Eiszeit (Quartiär) geformt. Der See selbst, der den Namen “seiner” Insel (Wörth bedeutet Insel) verdankt, wurde durch den Aufstau von Schmelzwassern des Ammergletscher gebildet, der in der Würm- und Rißkaltzeit entstanden war und vor ca. 40.000 Jahren zu schmelzen begann.
Legt man moderne Forschungsergebnisse, wie die Pollenanalyse zu Grunde, war das Gebiet von Wörthsee schon 2000 – 3000 Jahre v. Chr. von Jägern, Fischern und Bauern besiedelt. Durch die Funde von Hügelgräbern lassen sich Siedlungsspuren bis um 1500 v. Chr. zurückverfolgen. Nach der zwischenzeitlichen Besiedlung der Gegend um den Wörthsee durch Kelten (5 – 1. Jahrhundert vor Chr.), Römer (bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. und Bajuwaren (6. – 8. Jahrhundert n. Chr.) wird als erster Ortsteil Etterschlag zwischen 805 und 809 n. Chr. schriftlich erwähnt.
In der frühen bajuwarischen Zeit spielte zunächst das Adelsgeschlecht der Huosi eine entscheidende Rolle. Im hohen Mittelalter hatten dann wohl die Grafen von Dießen-Andechs “das Sagen”. Diese wurden zunächst von den Schloßherren zu Seefeld, später dann von den Klöstern Dießen und Fürstenfeldbruck, vor allem aber von wohlhabenden Münchner Bürgern, wie den Hübschwirt, Kazmair, Hundertpfund, Püttrich und Schöttl, abgelöst. Die im 15. Jahrhundert beginnende Herrschaft der Grafen von Toerring endete erst 1848 mit der Abschaffung der Grundherrschaft und der Patrimonial-Gerichte Seefelds. Aus den 1818 (Verfassungsbildung in Bayern und Gemeindeedikt) entstandenen Ortsgemeinden Etterschlag (mit Schluifeld und Walchstadt) und Steinebach (mit Auing), deren Struktur sich seit der Eröffnung der Lokalbahn Pasing – Herrsching im Jahr 1903 ständig weg von der bäuerlichen Landwirtschaft hin zum Fremdenverkehr gewandelt hatte (und noch immer wandelt), ging dann im Jahr 1972 die im Rahmen der Gebietsreform gebildete politische Gemeinde Wörthsee hervor. Von Interesse dürfte auch noch sein, dass das Zeitalter von elektrischem Strom und Wasserleitungsbau für das Gemeindegebiet im Jahr 1911 begann.
Das Wappen
Wappenbeschreibung: In Silber, ein blauer Wellenbalken, darüber ein blauer Fisch, darunter eine rote heraldische Rose (Heraldik = Wappenkunde).
Begründung: Die heutige Gemeinde Wörthsee enstand 1972 durch Zusammenlegung der Gemeinden Etterschlag und Steinebach; Steinebach war Bestandteil der Herrschaft Seefeld der Grafen Törring, weshalb für das Gemeindewappen eine rote heraldische Rose (aus dem Wappen der Törring) gewählt wurde. Die Zugehörigkeit Etterschlags zum herzoglichen Landgericht Weilheim wurde durch die Verwendung der Farben Silber und blau im oberen Teil des Gemeindewappens gewürdigt. Für den namengebenden Wörthsee stehen der Wellenbalken und der blaue Fisch.
Das Wappen wird normalerweise nicht in Silber dargestellt. Die beiden heraldischen Metallfarben Gold und Silber sind jedoch nur sehr aufwendig darstellbar. Deshalb wurde und wird statt Silber die Farbe Weiß verwendet.
Interessante Literatur über Wörthsee (und Umgebung)
- Wörthsee – einst und jetzt (Werner Bülow, Gustav-Dieter Osterburg)
nur in der Gemeindeverwaltung erhältlich - Eine Kindheit auf dem Dorf 1849-1862, ISBN 3923657196
- Der Wörthsee und seine Umgebung, ISBN 3923657218